Herzlich Willkommen!
Die Ausstellung „Die Gaubahn – von Kohle, Zuckerrüben und Reise“
findet vom 30. April bis zum 30. Juni 2025 im Tauberländer Dorfmuseum und im Stadtmuseum Weikersheim statt.
Die Gaubahnfreunde haben viele Teile der nicht mehr existierenden Gaubahn und deren Bahnhöfe nachgebaut.
Neben dem Personenverkehr, wurden mit der Gaubbahn jede Menge Güter und vor allem die Zuckerrüben transportiert.
Im Dorfmusuem finden Sie im zweiten Stock eine Zuckerrübenverladestation in Miniatur, wie es sie zum Beispiel in Schäftersheim gegeben hat. Für diejenigen, die diese Zeit nicht miterlebt haben, soll die kleine Ausstellung dazu dienen, sich Vergangenes gegenwärtig zu machen.
Menschen, die selber noch mit der Gaubahn gefahren sind, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, die vielleicht auch Zuckerrüben angebaut haben oder dies heute noch tun, dürfen hier in Erinnerung schwelgen. Auch wenn die gute alte Zeit natürlich nicht immer besser gewesen ist.
Für diese Besuchenden gibt es die Möglichkeit, ihr Wissen, ihre Erinnerungen mit uns und den anderen Interessierten zu teilen. Diese Aufnahmen sind im Laufe der Ausstellung hier an dieser zu Stelle zu finden und mitzuverfolgen.
Unsere Ausstellung ist so gedacht, dass Sie beide Museen besuchen.
Sie finden eine Weg zum Stadtmuseum „ausgeschildert“. Folgen Sie diesem Emblem auf dem Boden.
Der Weg zwischen den beiden Museen durch die Weikersheimer Altstadt soll für das Verbindende stehen: die Zusammenarbeit der Museen, die Funktion der Bahn, die verschiedene Punkt und Orte miteinander verband und die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Setzen Sie sich mit uns in Bewegung!!
Im Stadtmuseum gibt es neben einer Reihe an Gaubahn-Exponaten den nachgebauten Weikersheimer Bahnhof zu sehen, sowie den Schäftersheimer Bahnhof und den Klosterhof. Hier wird außerdem näher auf die Geschichte der Gaubahn eingegangen.
Im ersten Stock des Stadtmuseums, haben Sie an dem alten Schreibtisch – quasi mit Blick in den hübschen Innenhof und auf die Stadtmauer – die Möglichkeit ihr Gedanken zu der Stadtgeschichte oder ihre Sicht der Dinge zu Papier zu bringen. Auch das werden wir digitalisieren und es wird hier zu finden sein. So wächst die Ausstellung in den drei Monaten immer weiter und wird bereichert durch das Wissen der Gäste, die Erinnerungen und die Verknüpfungen zu anderen Geschehnissen der Zeit.
Wir sind gespannt!
Weitere Informationen zur Zuckerrübe und zur Gaubahn:
Die Zuckerrübe
Eine unscheinbare Rübe,
die unser Leben versüßt.
Neben dem Zuckerrohr spielt die ursprüngliche Wildrübe eine zentrale Rolle in der Zuckerproduktion.
Bereits seit dem 18. Jahrhundert wird sie in Europa als Kulturpflanze angebaut.
Im Frühjahr ausgesät, benötigt sie eine Vegetationsperiode
von etwa einem halben Jahr.
Ideal für ihr Wachstum ist der nährstoffreiche Boden
und das gemäßigte Klima im Ochsenfurter Gau.
Während der Wachstumsphase
speichert die Pflanze Zucker
in ihrer im Erdreich wachsenden weißen Rübe.
Durch Züchtung gelang es den Zuckergehalt auf 16-20 % zu steigern.
Von September bis Dezember ist Erntezeit.
Danach erfolgt der Transport zur Zuckerfabrik, wo der Zucker in einem aufwändigen Verfahren extrahiert
und zu Haushaltszucker verarbeitet wird.
Neben Zucker liefert die Rübe auch Nebenprodukte
wie Futtermittel und Düngemittel.
Bereits 1919 gab es Planungen für ein Trocknungswerk für Zuckerrüben in Ochsenfurt.
Gebaut wurde es aber erst 1938.
Der Ausbau zur Zuckerfabrik scheiterte am 2. Weltkrieg.
Nach Gründung der Zuckerfabrik 1951, fand die erste Rübenkampagne ab November 1952 statt.
Gaubahn und Zuckerrübe
Die schon zur Zeit der Gründung 1907 mit angedachte Rolle
der Gaubahn mit Verladung der Rüben auf Eisenbahnwagen
kam nun erst zum Tragen.
Über vierzig Jahre lang sicherte dieses saisonale Kerngeschäft
den Betrieb der Strecke.
Die anfangs sehr mühsame Verladung vom Gummiwagen in den Waggon mit Rübengabeln
wurde mancherorts bereits in den 1950er Jahren
mit neu gebauten Kippanlagen erleichtert.
An den Bahnhöfen mit dem höchsten Verladeaufkommen
wurden in den 1950er Jahren sogenannte Hochrampen geplant,
die aber erst Anfang der 1960er Jahre zur Ausführung kamen.
Weitere technische Verladeanlagen – wie Bandanlagen –
wurden ebenfalls eingesetzt.
Die Gaubahn ermöglichte den effizienten Transport großer Mengen
zur Zuckerfabrik und reduzierte den Straßenverkehr.
Jedoch setzte sich ab den 1980er Jahren
der Transport vom Acker direkt auf den LKW
ohne weiteren Zwischenverladeprozess zunehmend durch.
1974 wurde der Personenverkehr eingestellt.
1992 folgte die Stilllegung der gesamten Strecke.